Ich mag Jazz. Ich mag auch andere Musik, aber mit Jazz ist das etwas Besonderes. Auch, wenn häufiger, wenn ich das erzähle, so Aussagen kommen wie: „echt, du warst auf einem Jazz-Konzert? Ich weiß ja nicht“ oder „also mit Jazz kann ich ja nichts anfangen…“ „nee, das ist mir zu schräg, das kann ich nicht hören“. Mir geht es da (meist) anders. Ich kann bei Jazz auch mal abschalten, mich dem hingeben, was die Musik erzählt.
Einfach mal eintauchen, mich auch, wie gerade erst jetzt Anfang des Jahres geschehen, be-(Jazz)rauschen lassen. Und das ist so ganz anders als bei Klassik, Rock, Metal oder in Baladen.
Ich meine Jazz ist eben Jazz. Etwas ganz eigenes und sehr emotional. Musik, die etwas ausdrücken will. Die nicht immer Text braucht, um Geschichten zu erzählen. Und ein bisschen ist es natürlich auch Revolution. Der Jazz hat sich schon immer gegen Normen und Gewohnheiten gestellt. Wobei dieses „Schon immer“ natürlich nur auf die jüngere Hör- und Musik-Geschichte abzielt. Mit Klasssikern wie Händel oder Grieg kann er sich nicht vergleichen … obwohl – vielleicht doch, vielleich schriebe der eine oder andere Komponist – und insbesondere auch die eine oder andere Komponistin – heute auch Jazz, insbesondere, wenn sie etwas nonkonformistisch daherkommen.
Jedenfalls ist das einer der Gründe, warum ich Jazz mag. Er drückt so viel aus und packt es in Klänge, die bewegen. Und auch, wenn er so daherkommt, wie bei meinem diesjährigen ersten Konzertbesuch bei der Jazzrausch Bigband, mag ich ihn. Er ist immer eigen, immer anders und individuell. Natürlich gibt es auch beim Jazz Genres, und eine Art „Mainstream“ – aber Mode? Oder „angesagt“? Ich meine, ich habe beim Jazz noch nicht etwas Vergleichbares wie die 5.Kopie eines James Blunt oder anderer Popstars gehört. Und wenn etwas eben einen ähnlichen Stil hat, dann ist es immer die Musik, an die man sich erinnert und eben nicht der Interpret, der da ge“featured“ ist oder so.
Die Geschichte als Ganzes
Jaja, ich verstehe schon, das ist ja etwas anderes. Und ja, letztlich kennt man diese Musiker oder Bands ja auch nur deswegen, weil sie eben „ihr eigenes Ding“ machen und scheinbar unverwechselbar sind. Ich glaube, ich mag Jazz auch deswegen, weil es, ähnlich, wie wir es gerade bei der Handball-WM vor Augen geführt bekommen, eben nicht „One Heros“ Musik ist, die vor allem ihren Interpreten huldigt … Es ist das Gesamtwerk, das mich beeindruckt, beschäftigt, festhält und bewegt. Wie beim Konzert eben letzthin. Dabei ist die Techno-Bigband-artige Jazz-Variante nichts, das ich zuhause mal eben so hören würde. An dem Abend aber, im „Doppelkegel“, hat mich der Jazzrausch mitgenommen. Und genau darum mag ich Jazz auch.
Ich tanze auch zu anderer Musik, ich höre Metall und Klassik, ich kann auch mit Singer-Songwritern was anfangen, manchmal sogar mit welchen, die das auf deutsch versuchen. Schlager, Schlager hingegen sind absolut nicht mein Ding. Und ein bisschen geht es mir da auch mit der Operette so – oder den Monstervielschreib-Opern-Komponisten. Wenn alles so ähnlich ist, wenn es „Massenware“ ist und einfach nur dieselbe Geschichte in Variante Drölf erzählt, brauche ich es nicht. Ich kann auch sagen: Das habe ich bei Jazz noch nicht erlebt, selbst wenn einer sagt, das ist doch diese oder jene Art von Jazz ( ja, es gibt auch Drölfzig Variationen eines Themas – aber dank immer unerschiedlicher Besetzungen klingt es hat nie gleich).
Und weil es nicht nur die Zuhörer begeistert, sondern auch die Musiker, hier noch mein Lieblingsbild des Abendsmit Jazzrausch …
P.S.: Ich fange Emotionen ein, nicht die perfekten Porträts. Aber für mich sind sie so perfekt. Und ein bisschen wie Jazz.
Und immer noch überlege ich, ob ich meinen Fotos eine eigene Seite gönnen soll.
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