Der zweite Tag der #DLDw14 begann mit einen Wachrüttler in Sachen Menschlichkeit. Wir lassen uns oft ablenken von vermeindlich aktuelleren und wichtigeren Dramen in Sachen Humanität – darüber geraten Konflikte, die länger gären, in Vergessenheit. Darum war ich dankbar für das Eröffnungspannel des zweiten Tages, in dem es um das Schicksal der syrischen Flüchtlinge und Verfolgten ging. Was ist so wichtig, dass wir vergessen, wie wenig unsere Regierung bereit ist, tatsächlich unbürokratisch zu helfen? Es hat mich schon vor Wochen aufgeregt, dass alle Welt schreit: mehr Gerechtigkeit, mehr Menschlichkeit und mehr Unterstützung der Verfolgten – und dann doch die Grenzen dicht macht. Flüchtlinge sind ein ein Land der EU gekommen? Prima, dann können sie ja dort bleiben.

Humanitäre Hilfe, ja sicher – aber nicht bei uns
Wie leicht ist das doch für ein Binnenland, dann für Hilfsmaßnahmen zu plädieren. Bezeichnend, der Tweet, der sagt, was Sache ist:
Syria’s Jala El Jazairi: Germany has the most generous policy for Syrian refugees. #dldw14 pic.twitter.com/uLH8VnXSiM
— Florian Döllner (@FlorianDoellner) 22. Juli 2014
Und darum der Appell im Fall Syrien:
+Bulgaria RT@jhaselmayer: Very emotional Session about Syria reminding us unimaginable daily suffering of those affected by war #dldw14”
— Su C. S. (@MiuSuCo) 22. Juli 2014
Neben mir saß eine Afghanin, mit der ich ins Gespräch kam und die das Leid ihrer Landsleute auch nicht einfach von Tisch wicchen will – auch, wenn heute ja Afghanistan nicht mehr so gefärhdet angesehen wird. Die Schule meiner Tochter hat ein Hilfsprojekt, eine Partnerschule für Mädchen nördlich von Kabul, die dank unserer Spenden sowohl neue Klassenräume bauen, als auch die Ausstattung mit dem Alltäglichen vornehmen konnte. Wir hatten damals monatelang keine Nachrichten, als es dort auch kritischer war und waren heilfroh, im Anschluss zu hören, dass es dort allen Schülerinnen und Schülern (es dürfen auch Jungen dorthin gehen) gut ging. Danke, Nahid, dass ich nun einen Künstlerin und engagierte Frau kenne, die sich nicht scheut, offene Worte zu sprechen. Aber auch das Panel hat mich überzeugt.
Barrieren aufbrechen – neue Wege finden und gehen
Später an Tag sprach Vivian Reding noch mit Elif Shafak, Schriftstellerin, beide sind in ihrem Engagement und Eisatz nicht zu verachten.
It was a true pleasure for me to have this wonderful discussion with @VivianeRedingEU at #DLD Conference in #Munich pic.twitter.com/qnt0kPhEkQ
— Elif Şafak / Shafak (@Elif_Safak) 27. Juli 2014
Elif brachte den Punkt Gender und Politik im Sinne von Ghetto ein, auch hier zitiere ich gerne Twitter… ihr wisst schon, knapp und auf den Punkt …
„In my opinion, one way of transcending these cultural ghettos is through the art of storytelling.“ – Elif Shafak #BeExtraordinary
— Gornie Williams (@GornieWilliams) 27. Juli 2014
Darüber reden, Gespräche suchen, genau – das sind wichtige Aufgaben für alle. Und nicht irgendetwas stillscheigend so hinnehmen. Auch inspirieren lassen, das gehört zu solch einem Treffen dazu, egal ob es nun die #DLDw14 ist oder eine andere Veranstaltung. Wichtig ist der Austausch mit anderen. Dafür blieb nicht immer die Zeit – ich mussste sie mir nehmen. Doch das habe ich gerne gemacht, denn nicht nur, dass ich dabei Naz, die in ihrem beruflichen Sabatical den Sprung in die Gründung geschafft hat, kennenlernte – oder Seda Röder, die schon bei der Registrierung #Solopreneur angegeben hatte ;).
Just seen that already #solopreneur branded musician is attending #dldw14 thanks @sedaroeder 🙂 pic.twitter.com/0UIhSoTsOx
— Su C. S. (@MiuSuCo) 22. Juli 2014
#dldw14 2 in 5 will be solopreneurs in a few years from now!! Go female Entrepreneurs!!
— Johanna Lehmann (@LehmannJohanna) 22. Juli 2014
Begegnungen, die nachwirken
Ich hatte auch Gelegenheit, Bea Beste von Tollabox mit Podcast-Queen Annik Rubens zu vernetzen… und vielleicht so den Anstoß für eine Erweiterung zu geben. Diese beiden haben mir übrigens gleich etwas zurückgegeben… ich brauchte nur ein Weilchen, bis ich es tatsächlich aufgenommen hatte. Worum es dabei geht? Um etwas, das immer wichtiger wird: Medienkompetenz für alle. Wir dürfen sie nicht einfach nur fordern, sondern müssen sie schaffen. Freiwillig, kompetent und neutral. Ein Konzept, mit Schulung, Zertifikat und vielen vielen Freiwilligen, die zu denen gehen, die nicht die Zeit und Muße haben und die dennoch für die Zukunft unserer Kinder und der nächsten Generationen den Grundstock legen.
Wir wollen einen KomPass zur Verfügung stellen und damit Medienkompetenz in die Schulen bringen, für Lehrer, Schüler und Eltern gleichermaßen. Bea und Annik haben mir da ein kleines Kompliment gemacht, als sie es mit der Initiative Brotzeit verglichen – auch, wenn es eben eine ganz andere Stufe von sozialem Engagement bedeutet. Die Initiative von Uschi Glas – nein, das ist nicht wie Hasselhoff, denn es ist viel greifbarer und näher an uns, als ihr denkt – schafft Kindern in unserem Land eine Brotzeit in der Schule, weil es wichtig ist, dass Kinder nicht nur lernen, sondern auch essen. Auch, wenn es uns im Vergleich zu anderen Ländern – und auch den Flüchtlingen überall – noch ziemlich gut geht. Ich jedenfalls finde das soziale Engagement bewundersnwert und zu Recht auf der #DLDw14 vorgestellt.

Bewunderswert auch andere Frauen, die ich traf – Annette zum Beispiel, die ein globales Netzwerk zur Förderung von Gründerinnen aufbaut (leider mit zu langer Mailadresse, ich habe mich gleich mehrmals vertippt 😉 ) und – welch Freude, – auch in München zuhause ist, wir werden uns sicher bald wieder treffen. Oder die Journalistinnen, die ebenfalls nicht wegen Fashion und Mode gekommen waren, sondern um Role Models sichtbar zu machen…ich wünsche mir mehr solcher Veranstaltungen, um sie letzten Endes unnötig zu machen, weil wir alle an einem Strang ziehen. Eigene Relevance ist nicht so wichtig wie Offenheit, Verständnis und Unterstützung.
Guter Satz: „I like being uncomfortable. It means I’m developing and learning“. Linda Kozlowski, Evernote. #dldw14
— Annik Rubens (@annikrubens) 21. Juli 2014
Danke für diese wunderbare Gelegeheit, viele Stränge zu bündeln und Ideen wachsen zu lassen, indem sie präsent gemacht werden, @dldteam ihr seid klasse.
P.S: Und ja, zum Abschluss komme ich nochmals auf mein Herzensprojekt zurück und wünsche mir sehr, dass ich da nicht nur mit Juna einen tolle Compagnon habe, sondern wir auch einen super Coach bekommen, weil ich mit dem Social Entrepreneurschip mein Mentoring gewinne – und vielleicht auch aus dem Topf, der ebenfalls erwähnt wurde, etwas abfällt für das, was uns wichtig ist…
Das wär’s für mein #herzensprojekt RT@JScharfschwerdt Neuer Fond d HVB: 22 mio f social businesses. Mehr davon! http://t.co/5ZTTnT6xFB …
— Su C. S. (@MiuSuCo) 23. Juli 2014
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