Was ist das für eine Überschrift? Wer soll da weiterlesen? Werbung. Alleine das Wort schon – völlig veraltet. So wie das Website-Design. Das ist nicht einmal richtig retro. Ja richtig. Nun hat es aber doch eine Wirkung, dieses mächtige Wort: Werbung.
In eigener Sache – Moment, was verbirgt sich dahinter? In der Kombination vor allem. Geht es um eine Stellenausschreibung, Bewerbung? Oder sonst einen Job?
In gewisser Weise ja.
Schließlich habe ich in diesem Wintersemester einen Lehrauftrag angenommen, bei dem ich auf Studierende treffen werde, die von mir etwas zu Werbung wissen wollen. Und die vielleicht sogar zufällig einmal, bevor wir uns in echt sehen, im Internet suchen. Da muss ich einfach in eigener Sache ein bisschen die Werbetrommel rühren.
Diejenigen, die vorher googeln oder qwanten oder bingen oder duckduckgoen oder wie auch immer die Suchmaschine heißt, die sie verwenden, könnten ja zufällig auf meine Webpräsenz* stoßen (*Anmerkung: es gibt natürlich nicht nur die eine, das haben Sie ja bestimmt gemerkt). Die Chancen stehen nicht schlecht, wie mein regelmäßiges cache-gelehrtes mit privatem Fenster suchendes Ego-Googeln mir sagt. Und wer dann noch die – zugegebenermaßen 2013er – Reiter durchgeht, kommt sogar auf das Blog. Ich begrüße ihn oder sie (oder Sie?) herzlich an dieser Stelle. Auch, wenn der eine oder die andere erst nach der ersten Einheit hereinschaut. Natürlich begrüße ich auch jeden anderen, der sich dafür interessiert, mein Themensammelsurium anzusehen. Und das eine oder andere zu lesen.
Wo bitte geht es hier weiter?
Wie Sie (oder ihr?) festellen werden, ist es sowohl thematisch als auch stilistisch unterschiedlich. Dem ganzen fehlt eine CL, eine Corporate Language. Ich behaupte ebensowenig, dass es immer dem AIDA-Prinzip folgt, was hier geschrieben ist. Vor allem folgt es dem persönlichen Interesse, ein Thema genau zu dem Zeitpunkt in Worte zu fassen. Wenn dann der Publish-Button noch zu einem mir manchmal keinesfalls bewußten oder nachvollziehbaren taktisch anscheinend günstigen Zeitpunkt gedrückt wird (dieser Satz ist übrigens viel zu lang für eine irgendwie geartete werbliche Nutzung – vielleicht sogar zum Verständnis aufgrund der Verschachtelung und der Aneinanderreihung von Adjektiven und Nebensträngen), kann es zu bei manchen Beiträgen ungewöhnlich hohen Besucherzahlen kommen, wobei auch hier gilt: Nichts ist daran vorhersehbar in dem Sinne, denn die Netzgemeinde agiert und das digitale Leben verläuft nach eigenen Regeln, die eher dem Chaos-Prinzip nahstehen als Keynsianischen Grundsätzen zu folgen.
So weit so gut.
Fügen Sie in der vorhergehenden Phrasen der Zwischentitel gedanklich Kommata ein, wo und wie viele Sie wollen, wenn Sie dem Satz eine bestimmte Bedeutung geben wollen. Überlegen Sie es sich vorher gut. Die Psychologie von Werbung – insbesondere durch und in Texten – ist komplex. Darum verzichte ich das eine oder andere Mal auf extreme Zeichensetzung. Dafür gebrauche ich des öfteren Gedankenstriche. Bei Setzern (Wer jemals die taz gelesen hat, wird die Anmerkungen der Setzer kennen und lieben) unbeliebt, weil es mehrere Varianten gibt, die längst nicht in allen typographischen Schriftsätzen so eindeutig und schön gestaltet vorhanden sind. Halbgeviert-Strich, wie er auch genannt wird. Dann gibt es da noch den Viertelstrich, manche verwenden auch die Begriffe Spiegelstrich und Bindestrich, den Trennstrich, den … Fakt ist: ich mag gerne manche Gedanken isolieren aber dennoch an einen Text anhängen und gebe diesem dann nach dem Halbgeviertstrich Raum.
Das kann man auch anders machen.
Typographie ist neben der Wortwahl eine ebenso wichtige Sprache, wie die Bilder, die faktisch zur Werbung dazu gehören oder auch nur im Kopf entstehen sollen.
Alles das werden wir betrachten – wenn Sie also bis hierher gekommen sind, sind sie schon ein gutes Stück vorangekommen im Überblick über den Semesterplan. Ich könnte auch sagen: Sie haben den anderen etwas voraus. Aber wer liest schon das Blog der Lehrbeauftragten? Auch noch vorher, freiwillig? Sie merken es vielleicht schon – auch Provokation gehört zu Werbung. Sie macht manches interessanter. Auf jeden Fall für mich, denn natürlich werde ich versuchen, in unserem ersten Treffen nicht nur etwas über die Studierenden zu erfahren. Ich werde auch Ihre Motivation, Ihr Interesse am Wissen, wer denn da nun kommt und eine Vorlesung (OMG – Verzeihung, das wird leider nichts, weder werden Sie stundelange Monologe hören noch unendliche !Tafel!* oder !Overhead!* Abschriften tätigen müssen – Sie werden selber vortragen, workshopen und was weiß ich nicht alles tun, damit wir das Thema Werbesprache in seiner Gänze so erarbeiten, dass Sie etwas damit anfangen können *Anmerkung: DAS ist wirklich retro!) im Blockunterricht halten wird, erforschen. Wer hier vorher vorbeigekommen ist und durchgehalten hat, ist im Vorteil. Auch mir gegenüber. Ich hatte nicht die Gelegenheit, Sie schon einmal im Netz zu suchen. Doch für das echte Leben ist die Information aus dem Netz kein Ersatz. Darum freue ich mich darauf, nicht nur die Struktur der Vorlesung (OMG* – *Anmerkung: ich kann nicht anders. 2015, Vorlesung zu Werbesprache, die Studienordnung …) und die Konditionen der Abschlussarbeit samt Aufgabenstellung den Studierenden nahezubringen.
Nun wissen Sie etwas mehr über mich und mein Anliegen in den kommenden Wochen und Monaten. Um noch einen Slogan loszuwerden, der Berühmtheit erlangt hat: Packen wir’s an. Wir können diesen gerne auseinandernehmen und analysieren, warum er wirkt. Also, falls das nötig ist und wir zu viel Zeit haben sollten in den Vorlesungen (OMG* – *Anmerkungen siehe vor). Diese habe ich übrigens in der Zeit vorbereitet, die ich sonst der Neugestaltung meiner Webpräsenz gewidmet hätte. Ich bitte also um freundlichen, respektvollen Umgang damit.
P.S.: Und hinterher gehen wir auf ein … gibt es denn irgend etwas, wohin Sie ihre Dozentin mitnehmen würden?
P.P.S.: Kommentieren ist auch 2015 noch erlaubt, wenn nicht sogar gewünscht.
P.P.S.2: Falls Ihnen diese Hyroglyphen nicht so geläufig sein sollten vor den Sätzen hier: Die stammen noch aus Zeiten, als Turn und Taxis das Postmonopol an einen weiteren Monopolinhaber abgegeben haben und man all das, was hier steht mit Tinte und Feder auf ein Papier schrieb. Und vor allem: als man so tun wollte, als hätte man Latein wie eine Muttersprache gelernt. Da fällt mir ein: Papier gibt es immer noch.
Oliver says
Irgendwie ja schade, dass sich noch keine/r Deiner Studierenden gemeldet hat mit einer Antwort auf Dein Postskriptum.
Su C. Steiger says
Nunja, sie haben ja noch zwei Mal die Gelegenheit 😉
Madeleine Pilpin says
Musste sehr lachen. Interessantes Projekt 😀 Und jetzt abgeschlossen?
Su C. Steiger says
Gestehe, ich war beim zweiten Mal selbst zu müde – aber beim nächsten (letzten) Termin nehme ich sie mit zur Studententheater-Premiere. Spielt ja eine Kommilitonin mit. 😉