• Facebook
  • Twitter
  • Google Plus
  • Linkedin
  • Torial

ApropoSmedia

Susanne C.Steiger WortArt | DigitalCoach

Susanne C.Steiger WortArt|DigitalReputationCoach
  • START
  • BLOG
  • BIO
  • ABOUT
  • Jump’nMedia
  • @
  • WORK

Degas – Anti-Impressionist mit Verkaufsstrategie in Karlsruhe

Veröffentlicht am 12. November 2014 von Su C. Steiger 1 Comment

Als Kunstbegeisterte, Impressionisten- und Expressionisten- sowie #tweetup-liebende Medienschaffende war die Gelegenheit, die Degas-Ausstellung vor Eröffnung mit kuratierender Einleitung und kunstsinniger Begleitung in der staatlichen Kunsthalle Karlsruhe nicht entgehen.

Drei Tänzerinnen von Degas
Edgar Degas
Drei Tänzerinnen (blaue Röcke, rote Mieder) , um 1903
© Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler,
Foto: Peter Schibli, Basel

Eine hervorragende Entscheidung, den Anti-Impressionisten auf jeden Fall zu besuchen, auch wenn ich leiderleider zum #tweetup der Kulturkonsorten am 14.11. keinen Absinth beim #TwitterSalon dort mittrinken kann…
Gleich vorneweg: Die Zusammenstellung der Werke – einschließlich der Leihgaben aus anderen Museen, die zum Teil erstmals ihre Heimatländer verließen – zeigt Zusammenhänge auf, die beispielsweise im Musée d’Orsay so gar nicht möglich sind aufgrund der epochalen Sortierung.

Anti-Impressionist? Das kann doch nicht sein.

Das ist überhaupt das Besondere an der Ausstellung: sie ermöglicht, Bilder nicht alleine oder in einer Schaffensphase zu sehen, sondern in einer Chronologie. Dabei werden beispielsweise aus spartanischen Frauen eines Frieses, 1861 gemalt, später Balletttänzerinnen. Wer bei Degas sowieso nur an Balletttänzerinnen denkt, liegt allerdings falsch. Er war zu seiner Zeit ein Beobachter und Portraitist modernen Lebens – mit traditionellen Methoden. Alles, was Degas an Alltagsszenen malte, entstand in seinem Atelier. Bügelstube, Krankenstation, Büro oder andere vermeintlich authentische Orte sind nur Kulisse für seine Portraits. Was wirkt, wie eine spontane Beobachtung ist reine Imagination, er hatte sogar für die verschiedenen Figuren ein einziges Modell, dass er in entsprechenden Posen in Szene setze. 1872 dienten die Spartanerinnen wieder als Vorlage – diesmal für die Szene in der „Gesangsprobe“ die wiederum eine gutbürgerliche Stube als Kulisse hatte. Dabei arbeitete er im Stil der Impressionisten – aber eben beispielsweise mit erfundenen Umgebungen. Ein besonderes Thema sind Landschaften. Auch diese entspannten in seinem Kopf, bevor sie auf die Leinwand kamen. Reine Paissage-Stilleben oder ähnliches waren nie sein Ding. Dafür gibt es wunderschöne schon wieder expressionistisch anmutende Phantasielandschaften, die der Künstler seiner schlechten Augen wegen – die Sonne blendet ihn – alleine in seinem Atelier zauberte. Die Monotypien der Ausstellung sind wahre moderne Bilder, denen man das Alter nicht wirklich ansieht. Insofern ist Degas natürlich Impressionist, der seine Bilder im Kopf entstehen liess und dann erst auf die Leinwand brachte.

Und was hat Degas mit Storytelling zu tun?

 

Kreative Elemente Degas SKK
nach Edgar Degas
Jockeys vor dem Rennen, 1878/79
© The Barber Institute of Fine Arts, University of Birming-
ham
Jockeyfragmente Degas SKK
Kreativ mit Degas Reitern
Degas und ballett eine Impression
Impressionen in der Kleinen Kunsthalle zu Degas

Schon ist die Kommunikatorin in mir erwacht, die im Künstler Degas einen wunderbaren Storyteller sieht. Wenn er Bilder im Kopf komponiert, dann reale Elemente nutz und  visionäre Interpretationen einbaut, die eine Geschichte erst glaubhaft und interessant machen, ist er mehr als ein Maler… Mein Ausflug in die Impressionisten-Kunst ist also gar nicht so weit weg vom aktuellen Thema. Jetzt müsste ich eigentlich gleich abschweifen und in die Kleine Kunsthalle  gehen, die wunderschön für Kinder aufbereite und zum Anfassen und Mitmachen eine Begleitausstellung inszeniert hat.

Ja, inszeniert, denn der Ballettraum ist eine einzige transmediale Storytelling-Bühne, die nicht nur Bilder im Kopf zaubert sondern zur eigenen Kreativität anregt. magnetWand und Fragmente soweie Schibeflächen verschaffen zudem neue Blickwinkel auf Ausschnitte und Komposition. Das besondere Tüpfelchen auf dem i gibt es im Obergeschoss: Während der gesamte Ausstellungszeit werden drei Künstler ihre Ateliers in den Räumen dort haben und sich über die Schulter sehen lassen. Ich bin gespannt, was sich da tut…

Draussen? Ich bin raus.

Draussen zu arbeiten war, wie bereits gesagt, nicht seine Art, dennoch gab und gibt  es viele Jockey-Bilder. Auch die Reitszenen entstanden aus Studien bzw. aufgrund von Kopierarbeiten, die er während seiner ganzen Schaffenszeit wiederholte und verfeinerte, im Atelier versteht sich,  keinesfalls bei direkter Studie der Tiere vor Ort. Zwar ging er später schon auf die Rennbahn – doch da gab es längst die Bilder. Aus dem Ausstellen in Salons verabschiedete er sich ebenfalls bald – er war sozusagen raus aus dem Thema.

Eines der wenigen landschaftsbilder Degas
Edgar Degas
Steilküste, um 1892
© Marie-Anne Krugier-Poniatowski Collection

Dennoch gewann er die Aufmerksamkeit mit seinen mit klassischen Mitteln gestalteten modernen Szenen – allen voran den Ballett- und Jockey-Studien. Eigentlich ist das nur ein Bruchteil seines Schaffens, mit dem er in der Öffentlichkeit berühmt wurde. Und den er nutzte, um ganz Kaufmannssohn, dem Geschmack und Wunsch der Kunden zu entsprechen. Allerdings verkaufte er nicht inflationär viele Bilder eines Typs, sondern wusste zu dosieren. So konnte er konsequent und gewinnbringend seinen eigenen Wert steigern. Nicht zuletzt, weil er nach dem Tod des Vaters den erklecklichen Schuldenberg der Familie zunächst abtragen musste, kamen seinen Pläne für ein eigenes Museum mit den wiederum von ihm gesammelten Werken anderer Künstler nicht über das Anlegen einer Sammlung hinaus.
Spannend sind auch seine fotographischen Versuche, ganz besonders das ironisierende Tableau vivante, in dem er augenzwinkernd mit Freunden ein Bild von Ingres nachstellt und als Fotographie dokumentiert.

 

Bilder sind nicht genug? Es gibt auch mehr!

Aproposmedia-Susteiger-degas_Drucktechnik
Drucktechniken zum „Nachprobieren“ Degas in der kleinen Kunsthalle
Aproposmedia-SuSteiger-Atelier-Degas-Skk
Künstleratelier im OG der Kleinen Kunsthalle

Auch das Begleitprogramm kann sich sehen lassen, 4 Konzerte, Vorträge und auch eine Balettvorführung der jungen Tänzer, die in der Kleinen Kunsthalle ihre Audio-Eindrücke der Materie zur Verfügung stellen.Und ja, eigentlich bin ich  erst nach dem Rundgang durch die Ausstellung in die Kleine Kunsthalle gegangen, in netter Begleitung für die ich mich gerne hier bedanke: Nicht nur bei Dr. Sibylle Brosi, verantwortlich für das Programm der Kleinen Kunsthalle, die mit unverkennbarer Begeisterung für die Konzeption und die „kleinen“ Kunden alle Stationen für Kinder vorstellte, auch bei Georg Patzer, der sich hinterher sogar noch aus Autor eines Verlages, mit dem ich demnächst mehr zu tun haben werde, entpuppte. Dieser echten Karlsruher Geschichte-Koryphae sei hier ein „Danke für die nette ortskundige Begleitung auf dem Weg dorthin!“ geschuldet.

Ansonsten: Hingehen lohnt. Auch ohne Tweetup. Bis 1.Februar 2015

Veröffentlicht in: Bildung, Medienkompetenz Gekennzeichnet mit: Auststellung, Degas, Impressionismus, Karlsruhe, Kunst, Tweetup

Comments

  1. Georg says

    16. November 2014 at 07:10

    Gern geschehen, meine Liebe…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Tweets

Tweets von @MiuSuCo

Instagram

Please check your feed, the data was entered incorrectly.

Neueste Kommentare

  • Zusammenfassung unserer Kultur-Blog-Parade „Mein Sommer“ und Ausblick auf unsere Aktionen 2018/ 2019 | Kultur-Blog-Club bei Kunst und Kritik – Begegnungen der Documenta 14
  • Su C. Steiger bei Smart – Wo? Man – manman … eine Blattkritik
  • Bettina bei Smart – Wo? Man – manman … eine Blattkritik

Neueste Beiträge

  • Darum mag ich Jazz
  • Wo ist das letzte Jahr geblieben
  • Luther und die Avantgarde – Kunst im Knast

Tag Cloud

Kunst Internet republica Bildung Kunst Sentiments Trends 1monattäglich Gedanken Internetgemeinde Social Web NaBloPoMo Zukunft der Arbeit Musik Social Web #rp13 Digital Kommunikation Journalismus Medienkompetenz Natur Medien Klassentreffen Social Media Allgemein

Abo

  • Beitrags-Feed (RSS)
  • Kommentare als RSS

Kategorien

  • Allgemein
  • Bildung
  • Digital
  • Dozentin
  • Jazz
  • Kunst
  • Medien
  • Medienkompetenz
  • Musik
  • Natur
  • Sentiments
  • Social Web
  • Zukunft der Arbeit

Archive

  • Januar 2019
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • April 2017
  • Dezember 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • Februar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • Juli 2015
  • November 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • September 2013
  • August 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • September 2012
  • Juni 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • August 2011
  • Juli 2011
  • Mai 2011

Jump’nMedia

Freiberuflich coache ich zu Sichtbarkeit und Reputations Management im digitalen Netz und
Bachelor-/Master-/Diplom-/Doktor-/Habilitations-Arbeiten.

Mehr hier

Krümel machen noch keinen Cookie, aber wenn Du hier auf der Website weiterliest, entstehen welche und Du solltest damit einverstanden sein, dass diese Website welche verwendet. Kurze Bestätigung und gut is(s)t - den Weg, sie bei Dir wieder zu löschen, verrät Dir dein Browser. Cookie-Richtlinie / Hinweise

Letzte Beiträge

  • Darum mag ich Jazz
  • Wo ist das letzte Jahr geblieben
  • Luther und die Avantgarde – Kunst im Knast
  • Kunst und Kritik – Begegnungen der Documenta 14
  • re-re-reset
  • Brief-Rezept als Vorgangsbeschreibung
  • Ausblick aufs nächste Jahr – Mein Jahresrückblick 2017
  • Innehalten. Schweigend ge-denken

Copyright ©2023 ApropoSmedia . Alle Rechte vorbehalten. Impressum & Datenschutz