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Susanne C.Steiger Writer | Author

Susanne C.Steiger | Kommunikation und Journalismus

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Literatur WoAnders

Veröffentlicht am 26. Juni 2016 von Su C. Steiger 2 Comments

LiteraturWoAnders – das ist gleich 3-mal WoAnders. Nämlich zum Einen in Heidelberg auf dem ersten LiteraturCamp in Deutschland und zum Anderen in den Fragen: Wo ist den Literatur Anders und wo genau ist dieses Woanders?
Diese Fragen stellte ich als Sessiongeberin am Sonntag, 12.Juni 2016, da sie sich im Verlauf des Samstags irgendwie in meinem Kopf breit gemacht und keine Antwort in den Sessions gefunden hatten. Das ist gut so, davon lebt ein Barcamp schließlich – dass sich Menschen finden, die Fragen haben, für die sich auch andere interessieren oder die sogar Antworten geben können.

Bevor wir zur Frage kommen …

Fragen stellen fällt mir leicht. Dabei geht es nicht einfach darum, EINE Frage zu stellen, sondern mit der Frage ein Gespräch zu entwickeln, das im Idealfall zu einer vorher nicht bekannten Conclusio führt. Das Wort ist ein vermeintlich gestriges Ungetüm, ich weiß. Es fasst für mich jedoch zusammen, was an Ende herauskommt. Mehr als EINE Lösung, EINE Antwort, EIN Ergebnis. Ich mag kein Fazit ziehen bei komplexen Themen. Schon gar nicht bei offenen Fragen. Das bringt mich regelmäßig dazu, bei Barcamps meine „Frage-Sessions“ zu geben.  Ein anderer bzw. der treibende Grund dafür, selber Sessions anzubieten, ist immer ein Thema, das mich beschäftigt, zu dem ich mehr erfahren und zu dem ich mich austauschen möchte mit anderen. Oft habe ich mich gedanklich schon damit beschäftigt, Quellen gelesen, gesehen, gehört. Doch das reicht mir nicht. Ich will nämlich, dass (auch) andere über ihren Tellerrand hinaus blicken und denken – wie im vergangenen Jahr, als ich auf dem Barcamp Rhein-Neckar die Frage stellte, Wo die Jugend im Web ist und warum. (Nein, das ist jetzt NICHT das Thema dieses Blog-Posts. Nur indirekt.) Also frage ich:

Literatur 2PunktNull – was und wo ist sie?

Bei Literatur WoAnders ist das nicht anders. Ich will wissen, was und wo Literatur heute eigentlich (ja – nicht Füllwort sondern wichtig, dieses eigentlich) zu finden ist. Ich bin auf der Suche nach dem Ort den Orten an denen Literatur sich bestattfindet. Der Literatur 2.0 also eher 2PunktNull, das spiegelt geschrieben wieder, was ich wirklich suche. Nicht einfach eine neue Version – etwas wirklich Weitereintwickeltes. Bei 4PunktNull sind wir mit Literatur noch lange nicht – ich weiß auch nicht, ob ich das möchte. Zu viele mit 4.0 verlängerte Themen sind mir zu flach, zu wenig gesellschaftszugewandt und fortschrittlich. Sie haben sich nicht von 2.0 weiterentwickelt – zu wenig Zukunftsperspektiven durch Erneuerung sind zu erkennen. Literatur 2PunktNull also, was ist das? Das ist nicht Poetry Slam, oder die Literaturlesung im öffentlichen Wohnzimmer. (Ja, dazu zählt auch YouTube oder die Bücherei um die Ecke). Dafür sind uns diese Formen zu vertraut, zu nah am Erzählen unserer Vorfahren dran. Wobei das Erzählen durchaus auch neu und anders sein kann, heute. Die Frage bewegt auch die Teilnehmenden, wie die Sammlung auf dem ersten Flipchart zeigt.

Hier, und wir haben erst angefangen. *grins*. @MiuSuCo beim #litcamp16 über Literatur heute. pic.twitter.com/KVTA9nGdr8

— Julia Schönborn (@junaimnetz) 12. Juni 2016

Dank Juna sind die Flipcharts auch in Bild festgehalten. Meine Stärke, die Gedanken anderer zu ordnen, zu rekapitulieren und zusammenzufassen, leidet bei solchen Sessions ein wenig. Normalerweise twittere ich diese, das fokussiert noch mehr, 140 Zeichen sind eine Herausforderung. Bei der eigenen Session ist das aber mit Blick auf den Blickkontakt mit den Mitwirkenden nicht wirklich angeraten. Der gute alte Stift und die Tafel – oder in diesem Fall das Flipchart – sind meine Freunde. Kein Medienbruch für mich, ein Vorteil für alle, die sich auch daran orientieren können. Trotz allem hier eine Abschrift, weil all die Frage, die wir gestellt haben, wichtig und relevant sind.

Bild (c) Jana Stahl
Bild (c) Jana Stahl

Chart 1 – Literatur 2PunktNull

  • Slam, Performance, Text? was steht im Vordergrund?
  • Wo findet die Literatur heute statt?
  • Ist es eine Generationenfrage?
  • Was zählen Epos, Epoche, ausführlich, genüßlich oder schnell und jetzt – sind das Gegensätze oder findet das beides statt?
  • Wie ist das Verständnis von Buch?
  • Was ist überhaupt ein Buch?
  • Ist der Kettenroman Literatur? (20 Autoren schreiben eine Geschichte, zusammen, nacheinander, aneinander anschließend)
  • Literatur – ist das die Form oder der Inhalt?
  • Die Form verändert sich, sind Literaturkonzepte heute anders?

Ja. das sind sie. Nur was genau, das definiert der Autor. Überhaupt, DER Autor? DIE Autorin? Wer oder was ist /sind Autor? Und:

@junaimnetz fragt: Wie viele sind „ein Autor“? #litcamp16

— Jana Stahl (@WortRatgeberin) 12. Juni 2016

Zentrale Fragen, die nicht mit einer Antwort abgespeist werden können.  Auch die Frage, was und wer denn ein Literat nun sei und wer das definiere, ist so eine Zwickmühle. Eine Antwort? Diese habe ich:

„Kreiere deine eigene literarische Identität!“ sagt @MiuSuCo. Mein Herz geht ja gerade sowas von auf hier. #litcamp16

— Julia Schönborn (@junaimnetz) 12. Juni 2016

So ähnlich ist es mit der Antwort auf die Frage, wo Literatur denn stattfindet – ich kann da nur von mir reden und Gunthart Mau zitieren: …

Der @MiuSuCo läuft Literatur plötzlich über den Weg. #litcamp16

— Gunthart Mau (@gunthartmau) 12. Juni 2016

Chart 2 – Fragen über Fragen

Womit wir beim zweiten Flipchart angelangt sind:

Zweites Blatt, es kommt immer noch Input unter Diskussionsleitung der mitreißenden @MiuSuCo. #litcamp16pic.twitter.com/7qaOWlAm8Z

— Julia Schönborn (@junaimnetz) 12. Juni 2016

Das beginnt damit, das wir weiter an den Formen von Literatur arbeiten.

  • Kann #Fotografie Literatur sein? Sind Online-Rollenspiele #Literatur? #litcamp16
    — Manuela Doerr (@manudoerr) 12. Juni 2016

  • Sind Graphic Novels, Comics, usw. oder Geschichten, die im Web entstehen und nicht an einem Platz gesammelt sind, Literatur?
  • Was ist die Grenze von oder für Texte?
  • Ist Snapchat Literatur? (Jana hat das sehr schön dokumentiert)
  • Gibt es eine andere Herangehensweise?
  • Ist den Wunsch zuwecken, dass eine „Geschichte“ weitergeht, genuines Potential für Literatur2PunktNull?
  • Sind Kommentare die Erweiterung des literarischen Werkes? Oder anders – wann sind sie es, können sie es sein?
  • Wiederholt Slam und Co. nicht nur die Literatur 0.0 – das Erzählen am Lagerfeuer, von Mensch zu Mensch?
  • Können Online-Rollenspiele oder Indie-Games Literatur sein?

Alle diese Fragen gehen in die Diskussion ein, werfen neue Fragen auf – bis hin dazu, ob und was Literaturschaffende sind und wollen. Die letzte Runde der Sammlung ist eingeläutet:

Drittes Blatt. #litcamp16 Fragen zu „Was ist Literatur 2.0 (und wo findet sie statt?)“ @MiuSuCo pic.twitter.com/BeTOMrBTnc

— Julia Schönborn (@junaimnetz) 12. Juni 2016

Chart 3 – Zugespitzt und zum Weiterdenken

Für mich ergeben sich aus unserer Sammlung die dort stehenden essentiellen wesentlichen bewegenden und wichtigen Fragen:

  • Will ich mit meiner Literatur 2PunktNull noch in der klassischen Szene sein? (Ihr ahnt es, es ging darum, wen und ob einen überhaupt die Wahrnehmung durch das Literarische Quartett und andere Selbstdarsteller interessiert)
  • Bin ich Literat? (Wann, wer ist und wer definiert?)
  • Wir brauchen eine Avantgarde der Literatur!
  • Ist Literatur der Begriff, unter dem ich konsumiert werden will, kann ich das selber definieren? (siehe vor, ja. Nur: Steh‘ dazu.)
  • Darf Literatur kommerziell sein?
  • Hilft Anknüpfen an tradierte Formen – oder muss Literatur2PunktNull NEU betrachtet werden?

Nicht alles ist damit gesagt, nicht alles gefragt. Doch wenn ich zum Abschluss Juna zitiere, die Ihre Dissertation zu Literarische Massenkommunikation im Web geschrieben hat, liege ich nicht falsch.

Innerhalb von zehn Minuten sammeln wir mit @MiuSuCo ungefähr zwanzig zentrale Fragen über die Literatur 2.0. Das. Ist. Genial. #litcamp16

— Julia Schönborn (@junaimnetz) 12. Juni 2016

Und auch Anja sei dank, die es ähnlich empfunden hat:

Darf Literatur kommerziell sein? Irgendwie gefallen mir diese Fragen bei unserer Session sehr gut. #litcamp16#literaturwoanders

— Anja Lösch (@AnjaLoesch) 12. Juni 2016

Sie haben mich auch bestärkt, diese Kompetenz endlich konstruktiv als meine Stärke einzusetzen und viel öfter, viel öffentlicher und beruflich einzusetzen. Danke dafür.
Ich bin also als Moderatorin für Doktoranden-Gespräche und Dissertations-Promotions-Thesis-etc.-Schreib-Coach buchbar, ihr solltet das wissen und nutzen. In Teams oder auch individuell.

Persönliches Highlight: Mein Herz ging auf, als ich diesen Tweet nachlas: Ziel des #Litcamp16? Erreicht.

„Literatur woanders“ mit @MiuSuCo ist für mich die bisher literarischste Session auf dem #litcamp16

— Gunthart Mau (@gunthartmau) 12. Juni 2016

Damit war mein Highlight des LiteraturCamp16 zu Ende. Die Arbeit an den Fragen noch nicht.

Und was meint ihr dazu?

Veröffentlicht in: Bildung, Dozentin, Medienkompetenz, Zukunft der Arbeit Gekennzeichnet mit: Autor, Blog, Buch, Buzzword, Foto als literatur, Literat, Literatur, literatur 2.0, LiteraturCamp, Literaturorte, Literaturwissenschaft, poetry, Publizistik, Slam, Slam Poetry, snapchat, Twitter, was ist Literatur?, Youtube

Comments

  1. ddraum says

    4. April 2017 at 09:34

    Wow, Sie haben riesige Arbeit gemacht! Danke sehr für den Beitrag.

    Antworten
    • Su C. Steiger says

      4. April 2017 at 11:41

      Gern geschehen, es war mir eine Freude, diese Gedankenstürme zu moderieren und aufzuarbeiten.

      Antworten

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