Es ist Sommer und es ist zu merken. Irgendwie ruft jeder dazu auf, eine Reise zu machen. Nicht einfach eine Urlaubs-Reise, nein, es gibt ´zig Aufrufe und Kurzberichte und Social-Media-Snippets zu besonderen Formen der Reise. Der … hm… heute muss ich es wohl eher Influencer-Reise nennen. Denn was früher mal die „Pressereise“ war, wird heute längst dem rundum-medial-vernetzen Volk angedient. Nicht, dass es keine Pressereisen mehr gäbe – nur über die wird eben nicht so einfach laut und öffentlich berichtet. Die ist auch nicht so anerkannt, in der Öffentlichkeit. Denn die ist ja Beeinflussung. Wissen wir alle. Da kann ja kein neutraler Bericht mehr bei rauskommen, oder ein Produkttest. Wer schreibt schon gegen die Hand, die ihm die Fahrt an – nehmen wir mal die Automobiler und bleiben wir in Europa: – Spaniens schönste Strände sponsorte. Oder auch weiter weg. Soll es auch geben. Neuerdings teilen sich die Journalisten das aber mit den „sogenannten“ Bloggern. Ach Gottchen, die dürfen da auch mit? Wenn es doch nicht bitte eine separate …? Nein. Die sind ja Influencer. Und manchmal ja auch außerdem Jorunalisten. Oder Reporter. Oder sonst so was. Zur Not auch YouTuber – aber die haben gerade ein anderes Beschäftigungsfeld erschlossen.
Poste und ich spedier Dir die Reise
Was ich allerdings meine, sind die Bemühungen aller möglichen Unternehmen, Verbände und Organisationen, durch halb-exklusive Events und Reisen die Stars und Sternchen – oder auch irgendwie wenigstens diese social-medial-aktiven Menschen – zu finden, die Zeit haben, zu ihren Veranstaltungen zu kommen. Natürlich sollten diejenigen diese im Vorfeld sozial-medial bekannt geben und auch unterwegs fleißig die Internetwelt daran teilhaben zu lassen, was sie da gerade erleben. Ich rede jetzt übrigens nicht von Bloggerreisen für Reise-Blogger. DAS ist noch mal eine ganz andere Geschichte. Ich meine da so Landestourismusverbands-Aktionen oder auch irgendwelche „Verköstungs“-Neuprodukttestvorführungs“-Veranstaltungen, die über eine reine Einlaung zur Vorstellung hinausgehen. Oder Challenges, die in medial-begleiteten Reisen/ Reportagen etc. münden. Das gute alte Gewinnspiel hat ausgedient.
Hauptsache erzählen
Die neuen Pressereisen sind die Blogger-Events. Irgendwie muss man das schreibende, vloggende und sogar manchmal auch podcastende Volk bei Laune halten und als Stimmen nutzen können, das haben auch die PR-Agenturen mittlerweile so langsam entdeckt. Ob die, die sich davon abgrenzen, nun langsam Angst davor bekommen sollten, dass Blogger und Influencer die neuen Multipikatoren sind? Und nicht mehr nur in den gedruckten Blättern vermeintlich neutral Meinung geschaffen und berichtet werden kann? Zumindest ist es für diese Zielgruppe der Unternehmen nicht unsittlich oder verpöhnt, solche Angebote anzunehmen. Und es wird auch von der Folgschaft meist nicht negativ aufgefasst, wenn über solche Reisen berichtet wird. DAS ist ein Gewinn für alle, die solche Eevnts veranstalten. Mich würden ja die marketingsprachlichen Conversion-Rates interessieren. Oder ob das eben doch alles nur in der Internet-Blase hängen bleibt … Ich behalte das mal im Auge. Und überlege mir doch mal, ob ich nicht Auto-Blogger oder YouTube-Erklärbärin für hmmm – bei was bekommt man Fernreisen und Goodies mit nach Hause? – werde.
P.S. Meine genialste Pressereise war tatsächlich nach Island. Die habe ich genossen. Und dabei gar nicht irgendwie über die Produkte berichtet. Hm.
Schreibe einen Kommentar