Volle Tage gibt es immer wieder – und heute war so einer. Es brandete und wogte und schwappte über mich herein und ich sog es auf wie riesiger Schwamm. Zuviel vielleicht. Rien_ne_va_plus – ehrlich, manchmal frage ich mich, wieviele Dimensionen mein Hirn eigentlich hat, so viel wie es speichert und nebenbei abruft und ausspuckt, wenn ich einen Schnipsel aufschnappe. Und dann die Hirnwindungen zucken und mir einen Brocken hinwerfen: Da – schreib es! Da – sag es! Da – such es noch woanders!
Und nachdenken über Gelesenen muss ich auch oft. So wie heute – wo ich es gerne in die Welt hinausgerufen hätte: Lest! Hier! Denkt nach! Und ändert ! ( Übrigens, Katja, ja, Du hast Recht: wir brauchen Ausrufezeichen. Nicht immer. Nicht inflationär. Aber dann, wenn sie wichtig sind. Wenn die Aussagen Bedeutung haben, Gewicht bekommen müssen.) Besonders der Blogpost von Ralf Schwartz in der Früh hat mich nachdenklich gemacht.
Ist es nicht so, dass wir viel zu selten ausbrechen, aus diesen Zwängen, den vermeindlichen? Ich ertappe mich selber dabei, dass ich manchens einfach ausstreiche oder ignoriere oder eben so mache, weil ich mich dem Sachzwang beuge. Nicht alles steht auf einer Stufe – und dennoch ist vieles, das wir uns zumuten, unnötig. Weil wir meindne, der Zwang ist unumgänglich. Ich möchte einfach ein „Rien ne va plus“ in den Raum rufen – und sagen: lebe so, wie es ist und nicht wie es sein soll.
Ma chère amie Flo m’a dit, qu’on peut faire tous ce que je veux sur mes pages d’internet. Et c’est un petit peu ma vie virtuelle. Alors – si ça ce fait ici – ça ce ferra aussi dans la vie réelle. Devant mes portes avec les décrets – je suis le Maître de la maison qui s’appelle „Ma Vie“! Es wird Zeit, das zu tun und aufzuräumen. Und ich will nicht vor der eigenen Türe halt machen.
Leben und lernen (lassen)
Aber da war ja noch viel mehr an diesem Tag. Nachdenkliches vor allem – zu meinem heimlichen Schwerpunkt, dem Lehren und Lernen. Auch hier hat ein Blogbeitrag mich – da es gerade auch eine sehr persönliche Erlebnissituation ist – wieder erwischt. Guenter Dueck schrieb über Schüler und die Last mit dem unfähigen Lehren. Auch sie unterliegen einem Zwang. Allerdings kommt der von aussen, dieser Zwang. Wenn Kinder nicht lernen, weil sie nicht die richtige Ansprache haben. Sagen wir es offen: weil sie zu intelligent sind.
Und dann scheitern daran. Ich scheitere am bayerischen Schulsystem der öffentlichen Schulen, insbesondere der weiterführenden. Und ganz ehrlich ist es egal, welchen Zweiges. Bavaria, du Holde – das kann es doch nicht sein, dass ich mir hier vorkomme, wie Mitte des vergangenen Jahrhunderts? Dieses Zucht und Ordnung und dieses Formaliengetümel – und schon bin ich gedanklich wieder beim Sachzwang gelandet. Und dabei, dass ich mich nicht beugen oder verbiegen will. Also werde ich etwas anders machen. Und ich will mich nicht ärgern darüber, dass es hier so eine besch schlechte Schulpolitik und genauso beschränkte Finanzierungssysteme gibt. Also werde ich alle Unterlagen zusammenkramen, mein letztes Hemd ausziehen und eine Stipendienantrag stellen. Und dann, wenn er genehmigt wird mit maximal 40% des Schulgelds, immer noch von Luft und Liebe leben. Aber davon hab ich ja viel. So viel, dass ich teilen kann. Und ehrlich, das macht glücklicher, als jede Norm zu befolgen oder jedem Sachzwang nachzugeben.
Florence k.K. says
Heute … in Bayern liegt Schnee… in Bordeaux ist Frühlingswetter… und es kommt bald nach Bayern…
Aufbruch… neuer Anfang … Aufräumzeit…
„Tous les beaux mois amis “ (wörtlich…aller schöner Monate Freunde)
Diese Monate kommen…
Ein Gedicht für Dich Heute Su – gesendet auf dem virtuellen Weg- für Dein echten Leben – Ta vie dont tu es le Maître.
Printemps (Frühling von Victoc Hugo)
Voici donc les longs jours, lumière, amour, délire !
Voici le printemps ! mars, avril au doux sourire,
Mai fleuri, juin brûlant, tous les beaux mois amis !
Les peupliers, au bord des fleuves endormis,
Se courbent mollement comme de grandes palmes ;
L’oiseau palpite au fond des bois tièdes et calmes ;
Il semble que tout rit, et que les arbres verts
Sont joyeux d’être ensemble et se disent des vers.
Le jour naît couronné d’une aube fraîche et tendre ;
Le soir est plein d’amour ; la nuit, on croit entendre,
A travers l’ombre immense et sous le ciel béni,
Quelque chose d’heureux chanter dans l’infini.
Su C. Steiger says
printemps est dans ma tête maintenant, merci et t’as raison, ça va arriver içi aussi … a bientôt!