Vor oder hinter der Kamera? Über jemanden schreiben oder jemand sein, über den geschrieben wird? Wie steht es mit einem Seitenwechsel? Fäden in der Hand halten oder etwas darstellen? Das hat ja auch viel mit Perspektiven zu tun. Ich finde, beide Positionen sind wichtig. Das ist so wie mit dem Selbstbild und Fremdbild. Durch einen Perspektivenwechsel bekommt jeder die Chance, aus verschiedenen Blickwinkeln auf sich selber zu blicken.
Wer bin ich – ich bin wer
Und dann ein Gesamtbild zu bekommen. Dafür braucht es neben Vertrauen auch Mut. Beides zusammen braucht Selbstbewußtsein. Das mit dem „… über den geschrieben wird“, ist immer sehr davon abhängig, wie sehr eineR in der Aufmerksamkeit anderer steht. Oder auch sich hineindrängelt. Das ist fast gleichzusetzen mit „über den geredet wird“. Früher (TM) wurde mehr über mich geschrieben. Wenn ich irgendwo öffentlich aufgetreten bin. Was daran lag, dass es mehr Anlässe und Gelegenheiten gab. Heute schreibe ich selbst über mich. Hier zum Beispiel. Doch ich frage tatsächlich auch immer wieder andere, was sie über mich schreiben würden. So, wie andere Ego-googeln vielleicht. Was ich auch mache. Als Mensch, der im Netz viel erzählt und interaktiv ist, finde ich das wichtig. Das liegt wohl daran, dass ich Antennen habe. Die ich manchmal gerne ignoriere. Bewußt und gezielt. Nicht bei Menschen, die mir wichtig sind … Da melden sich die Antennen auch, ohne dass ich darauf achte oder mir dessen bewußt bin. Insofern habe ich immer beide Seiten vor Augen.
Mach DIR ein Bild, nicht mir
Wobei ich mich selbst nicht gerne fotografiere. Betonung auf „ICH“ „MICH“ „SELBST“. Wenn mich aber jemand fotografiert, kann er das gerne tun. Damit habe ich kein Problem. Manchmal „gucke ich halt blöd“ oder habe meinen Silberblick zu deutlich. Das gefällt mir dann zwar ästhetisch nicht, bin aber immer noch ich. Oder ich habe mein Smartphone zu dicht an den Augen. Das ist aber nun einmal so, so sehen mich die anderen, so sehe ich mich auch. Dafür fotografiere ich gerne alles Mögliche. Und wenn die Personen damit zwanglos umgehen, werden es auch schöne Bilder. Immer. Egal ob mit oder ohne „schiefen Blick“. Den sollte grunsätzlich keiner haben – weder auf sich selber noch auf andere. Und wenn, dann rate ich einfach mal zum Wechsel der Perspektiven. Dann sieht es bestimmt anders aus.
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